Lottie Cunningham Wren

nicaraguanische Juristin und Bürgerrechtlerin; Alternativer Nobelpreis 2020 für den Einsatz zum Schutz indigener Gebiete und Gemeinschaften vor Ausbeutung und Ausplünderung

* 29. September 1959 Bilwaskarma

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/2021

vom 20. April 2021 (gi)

Herkunft

Lottie Cunningham Wren wurde am 29. Sept. 1959 in Bilwaskarma, einem kleinen Dorf am Rio Coco im Norden Nicaraguas, geboren. Sie entstammt dem Volk der Miskito, mit rund 100.000 die größte indigene Bevölkerungsgruppe des Landes, die vor allem an der Atlantikküste im Grenzgebiet von Nicaragua und Honduras lebt. Die Atlantikregion ist auch Heimat und Hauptsiedlungsgebiet weiterer indigener Gemeinschaften sowie Menschen afrikanischer Abstammung, die jeweils eine eigene, sich von der Mehrheitsgesellschaft (Mestizen, Weiße) unterscheidende Kultur sowie eine traditionell weitgehend autarke, von nachhaltiger Bewirtschaftung des Landes gezeichnete Lebensweise pflegen.

Sozial, wirtschaftlich und politisch marginalisiert waren die Siedlungsgebiete der indigenen und afroamerikanischen Bevölkerungsgruppen wegen ihrer natürlichen Ressourcen (Bodenschätze, Waldflächen, Fischereiprodukte) immer wieder von Enteignungen und illegaler wirtschaftlicher Ausbeutung betroffen, die auch nach der sandinistischen Revolution und dem Sturz des diktatorischen Somoza-Regimes 1979 anhielten.

Ausbildung

C. absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Krankenschwester, entschied sich dann aber zu einem Jurastudium an der Universidad Centroamericana in Nicaraguas Hauptstadt Managua, um so noch besser für die Interessen ...